chatGPT und die Wissenschaft

Heise Online hat heute einen Beitrag darüber veröffentlicht, wie man mit chatGPT im Hui eine „wissenschaftliche“ Studie erstellen – oder besser gesagt komplett faken – kann.

Leider fielen die so schön erfundenen „Studiendaten“ dadurch auf, dass sie

  • zum Teil keinen Unterschied zwischen „vorher“ und „nachher“ aufzeigen konnten,
  • auffällig waren, weil bestimmte Zahlen unterdurchschnittlich häufig vorkamen
  • und zum Teil die Vornamen nicht zum angegebenen Geschlecht passen wollten.

Dadurch, dass ihre Plausibilität mangelhaft war, fielen sie menschlichen Beurteilern sofort auf.

Und man beruhigt: solche „Studien“ kämen nie durch den vor der Veröffentlichung liegenden peer-review-process.

Und ausserdem seien gefälschte Studien ja schon vor der Erfindung der KI gang und gäbe gewesen.

In diesem Punkt muss ich den Autoren und Kommentatoren recht geben. Wir alle erinnern uns noch an die „Studien“ Heidelberger Krebsforscher, die zum Teil zu verheerenden Behandlungskonzepten bei realen Krebspatienten geführt haben.

Oder den berühmten amerikanischen „Schmerzpapst“, dessen erfundene Studien dadurch aufgefallen waren, dass die Ziffer 9 unterdurchschnittlich oft in den Rohdaten vorkam.

Oder den Mannheimer Anästhesieprofessor, dessen Fälschung von Studien zu Hydroxyäthylstärke als Volumenersatz aufflog, als er im peer-review-process die Einwilligungserklärungen seiner Studienpatienten nicht vorlegen konnte. Wieso das? Nun, es gab gar keine Studienpatienten!

All das beruhigt mich persönlich aber überhaupt nicht.

Denn die offenkundigen Mängel der durch chatGPT erfundenen Studien kann man sicher noch durch Verfeinern des Arbeitsauftrags „verbessern“ und so eine Enttarnung erschweren. Möglicherweise kommt man mit ein wenig mehr Aufwand dann auch durch den peer-review-process.

Der Berg kreisst

und gebiert ein Mäuslein.

Möchte man nach Lektüre des „Evaluationsberichtes“ der Expertenkommission zur Evaluierung der Corona-Schutzmassnahmen sagen.

Auf Twitter herrschte grosse Aufregung und die Kommentare gingen von „Rücktritt Lauterbach und/oder Wieler“ bis hin zu: „die Massnahmen wirken doch!“ oder „ätsch ihr Schwurbler, Masken doch wirksam.

Nun, wie auch immer kann man in diesen seitenstarken Bericht eine Menge in diese oder jene Richtung hineininterpretieren.

Fakt ist jedoch, dass die dort gewählten Formulierungen sehr weichgespült wirken. Sehr häufig lesen wir dann etwa: „… um diesen Effekt zu beurteilen, fehlen valide Daten“ – was aber nicht daran hindert, theorethisierende Empfehlungen für die Zukunft zu geben.

In der Beurteilung der Maskenwirksamkeit findet sich der Satz: „Neben der allgemeinen und im Labor bestätigten Wirksamkeit von Masken ist nicht abschließend geklärt, wie groß der Schutzeffekt von Masken in der täglichen Praxis sind, denn randomisierte, klinische Studien zur Wirksamkeit von Masken fehlen.“ (S. 99)

Nun, da stützen sich die Autoren dann lieber auf vorliegende Laborstudien und Modellierungen. Gerade durch Modelle aber könnte man auch berechnen, dass durch die Massnahmen Millionen wenn nicht Milliarden Menschen weltweit vor dem frühen Ableben durch das Coronavirus bewahrt worden sind.

Wenn man keine eigenen Daten vorliegen hat, könnte man da nicht einfach zurücktreten und statt einzelner Bäume den ganzen Wald betrachten? Soll heissen, vergleichen wir doch mal die Höhe und Form der Infektionskurve von Ländern mit und ohne Maskenpflicht – und stellen fest, dass es offenbar keinerlei Unterschied macht, ob man so eine Gesichtswindel trägt oder nicht!

Weiteres Argument gegen die Maskenpflicht: im asiatischen Raum ist es Tradition, in der herbstlichen Grippewelle mit Masken herumzulaufen. Stoppt das etwa die Grippe? Mitnichten. Die rollt über Asien genauso hinweg wie dann später im Jahr über Europa.

Statt dessen kaprizieren sich unsere Experten bei der Beurteilung von FFP-2-Masken hinsichtlich ihres Vorteils gegenüber OP-Masken auf deren möglicherweise vorhandene Vorteile, die aber (mal wieder) durch das Fehlen valider Daten nicht feststellbar seien.

Dennoch versteigt man sich zu der Aussage:

„In Risikosettings empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhauhygiene e.V.(DGKH) je- doch, der FFP2-Maske den Vorrang vor der chirurgischen Maske zu geben“ [227]

Der Quellenhinweis dazu lautet dann allerdings: [227]: DGKH. FFP2-Maskenpflicht in Berlin gefährdet mehr als dass sie nützt; 2021.

Upps. Sowas ähnliches hatte seinerzeit schon Prof. Ines Kappstein in einer ausführlichen Arbeit, erschienen im Thieme-Verlag, festgestellt.

Offen bleibt allerdings die Frage, wieso man Staubschutzmasken (FFP2) untersucht, nicht aber die eigentlich den Träger vor Bakterien und Viren schützenden FFP3-Masken.

Und warum werden die berufsgenossenschaftlichen Sicherheitsvorschriften im Umgang mit FFP2-Masken mit keiner Silbe erwähnt? Die BG hat da konkrete Vorschriften: niemand darf mit FFP2-Maske arbeiten, der nicht vorher auf Tauglichkeit für diesen erheblich erhöhten Atemwiderstand ärztlich untersucht worden ist, die Tragezeit ist auf 75 Minuten beschränkt, danach muss zwingend eine Pause eingelegt werden. Für eine Bahnfahrt von Hannover nach München reicht das bei weitem nicht.

Immer wieder der Hinweis, dass Masken nur dann schützen, wenn sie richtig getragen werden. Dichter Sitz und vollständige Bedeckung von Mund und Nase seien Voraussetzung. Nun, wer seine Maskenerfahrung im alltäglichen Arbeitsleben gemacht hat, wie ich zum Beispiel, weiss sehr gut, dass auch dichtsitzende OP-Masken immer irgendwo ein Leck haben. OP-Masken sollen die Kontamination des OP-Gebietes oder des sterilen Instrumententisches mit Tröpfchen verhindern, die man beim Sprechen absondert. Brillenträger wissen, dass auch ein korrekt angeformter Nasenbügel die Maske nicht hundertprozentig abdichtet, weshalb die Brille immer beschlägt – es sei denn, man dichtet den oberen Rand der Maske mit einem Klebestreifen ab. Aber selbst dann entweicht an den Seiten Luft. Niest der Maskenträger – so kann man in speziellen Schlierenaufnahmen im Gegenlicht nachweisen – stösst er an den Seiten der Maske eine Wolke an Tröpfchen aus, die den Effekt der Maske völlig zunichte macht, vor allem wenn man sich höflicherweise seitwärts vom OP-Tisch wegdreht.

Also weder mit korrekt getragener OP-Maske noch FFP2-Maske verhindert man das Freisetzen von Aerosolen. Und ein Eigenschutz wäre erst mit der FFP3-Maske gegeben, deren Atemwiderstand jedoch so hoch ist, dass diese über ein Ausatemventil verfügen (womit der Fremdschutz entfällt).

Eine korrekte Verwendung von Masken wäre vor allem eines: teuer!

Nach 2 Stunden spätestens muss die OP-Maske gewechselt werden. Einmal abgesetzt, darf sie nicht wieder verwendet werden, sondern muss durch eine neue ersetzt werden. Können wir nur annähernd abschätzen, was das kostet und welchen Müllberg das hinterlässt, wenn die Bevölkerung nur in Innenräumen Masken trägt und diese korrekt verwendet?

Aber auf solche Details geht der Evaluationsbericht leider überhaupt nicht ein.

Maskenball

Eins kann man ganz sicher sagen: der Deutsche liebt seine Maske. Heiss und innig. Auf Twitter gibt’s den Hashtag #dieMaskebleibtauf und das bedeutet: fällt die Maskenpflicht, tragen wir sie trotzdem! Wie kann man es wagen, angesichts wieder steigender Inzidenzen alle Leute zu gefährden, indem man die Maske nicht mehr zur Pflichtverkleidung im öffentlichen Raum macht? Wahnsinn!

Und: gehen Sie mal in den Niederlanden einkaufen! Da ist seit neuestem die Maske nicht mehr Pflicht. Sie erkennen deutsche Besucher daran, dass diese schon auf dem Parkplatz ihre Gesichtswindel umschnallen und aggressiv böse alle anschauen, die es wagen, ohne in den Supermarkt zu gehen.

Nun, man muss nicht Statistik oder gar Medizin studieren, um erkennen zu können, dass die Masken das Infektionsgeschehen nicht beeinflussen. Schon gar nicht zum Guten. Es reicht, wenn man Staaten mit und ohne Maskenpflicht vergleicht. Am besten Nachbarn wie South Dakota und North Dakota. Die einen mit, die anderen ohne Maskenmandat. Überraschung: Es gibt keinen, in Worten keinen Unterschied im Infektionskurvenverlauf.

Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Einer davon: die Masken werden nicht bestimmungsgemäss verwendet!

Das heisst nicht nur, dass sie falsch getragen werden (Masken müssen so dicht sitzen, dass keine Luft nebenher entweichen kann – machen Sie das mal als Bartträger), sondern dass den falschen Maskentypen vertraut wird.

Wir haben

  • die „medizinische“ Maske. Die trägt das Personal beispielsweise im OP. Und die bewirkt: dass die beim Sprechen erzeugten Tröpfchen nicht ins OP-Gebiet oder auf den sterilen Instrumententisch fallen. Mehr nicht. Feine Aerosole, die mit Viren und Erregern belastet sind, gehen durch. Also das, was aus den Tiefen unseres Bronchialsystems kommt.
  • die FFP-2 Maske. Von der sagte einst Söder: wenn die Viren besser werden, muss auch die Maske besser werden. Das ist allerdings der falsche Typ Maske, um Viren zu filtern. Feine Stäube, etwa beim Schleifen oder Steine schneiden, werden in der Tat zurückgehalten. Allerdings stellt die Berufsgenossenschaft hohe Anforderungen: der Maskenträger muss erst medizinisch für tauglich befunden werden, bevor der Arbeitgeber ihn zu Arbeiten mit Maske einteilen darf. Und die Tragedauer ist beschränkt: höchstens 75 Minuten am Stück, dann muss eine Pause ohne Maske gemacht werden. Eine Fahrt von Hannover nach München mit FFP-2-Maskenpflicht, überwacht durch Blockwarte und Zugbegleiter würde für den Arbeitgeber ziemlichen Ärger mit der BG bedeuten – aber mit Privatleuten kann man’s ja treiben. Dieser Maskentyp wurde früher mit einem Beipackzettel ausgeliefert, auf dem deutlich hervorgehoben zu lesen war: not for medical use! Warum dieser Zettel jetzt neuerdings fehlt?
  • die FFP-3-Maske. Diese nun endlich hat ein so feines Filtergewebe, dass sie den Träger auch vor Bakterien und Viren zu schützen vermag. Allerdings hat sie einen so hohen Atemwiderstand, dass beinahe die halbe Bevölkerung diese nicht ohne Schäden tragen könnte. Und ein Ausatemventil, damit’s nicht ganz unerträglich wird. Damit entfällt aber der postulierte Fremdschutz, denn meine feinen Aerosole aus den Tiefen des Bronchialsystems entweichen ungehindert in die freie Natur.

Über den Sinn der zu Anfang der Pandemie überall propagierten „Alltagsmasken“ – Stofffetzen, die jeder Haushalt selbst aus alten T-Shirts oder Ähnlichem herstellen konnte – brauchen wir in medizinischem Zusammenhang nicht weiter zu diskutieren. Ich sage nur: versuchen Sie mal, in einem Sieb Wasser zu holen…

Auch das Wo ist interessant. Wo macht Maskentragen (ausserhalb des OP oder bei Schleifarbeiten) einen Sinn?

  • Im Freien schon mal nicht. Überhaupt nicht. Auch hier kann man durch einfaches Beobachten drauf kommen. Denken Sie mal an zwei Leute, die bei klarem Frost sich draussen gegenüber stehen und unterhalten. Was sehen wir? Weisse Wölkchen kommen aus Mund und Nase, diese wabern kurz um die Leute herum, steigen auf und – werden unsichtbar. Klarer Fall, die Ausatemluft kommt mit Körpertemperatur aus uns heraus, steigt auf (wärmer als die Umgebung) und verteilt sich. Jetzt wundert uns natürlich nicht mehr, dass so gut wie keine Infektionen draussen beschrieben sind. Was bei Frost für jeden sichtbar sein kann, funktioniert auch so, wenn wir 30° auf dem Thermometer messen. Wenn dann noch Wind weht, sind feine Aerosole draussen wirklich kein Thema mehr.
  • Drinnen funktioniert das genau so. Allerdings sind die Möglichkeiten für Aerosole, sich zu verflüchtigen durch die Belüftung limitiert. Wenn man – wie im OP – eine hohe Luftwechselzahl vorschreibt, sollten auch die feinen Aerosole kein Problem darstellen. Das gilt ebenso für das Innere von Passagierflugzeugen. Sitzt man allerdings dicht gedrängt in schlecht belüfteten Räumen (Bierzelt, Karnevalsveranstaltung), muss man sich über hohe Infektionszahlen nicht weiter wundern.

Kurz zusammengefasst: Draussen braucht man sie nicht, drinnen nützen sie nichts.

Auch das Wie des Tragens ist entscheidend: wie schon erwähnt, Masken müssen dicht sitzen. Überall am Gesicht. Und daran hapert es nicht nur bei Bartträgern. Auch der gut rasierte Operateur klagt immer über die beschlagende Lupenbrille. Am oberen Rand entweicht also doch Luft ungefiltert. Erst, wenn man den oberen Rand durch ein Klebeband am Gesicht fixiert, ist Ruhe.

Wie Schlierenaufnahmen (besondere fotografische Technik im Gegenlicht) zeigen, entweicht auch an den Seiten selbst einer korrekt getragenen Maske Luft. Speziell, wenn der Träger husten oder gar niesen muss – imposant, was da alles nebenher geht.

Und dann noch – ganz wichtig – man kann Masken nicht mehrfach verwenden! Bei uns im OP lautete die Regel: nach 2 Stunden Tragedauer muss die Maske gewechselt werden – bei Durchleuchtung schon früher. Eine einmal angelegte Maske darf nicht unter dem Kinn verwahrt und dann wieder ins Gesicht gezogen werden. Sie ist nach dem Tragen zu entsorgen! Und eine neue Maske zu verwenden, wenn’s wieder in den OP geht. Und: das Innere der Maske darf auf keinen Fall mit den Fingern berührt (und damit kontaminiert) werden. Was sehen wir aber im Alltag: da steigt jemand aus dem Auto, setzt sich die Maske auf (die vorher am Innenspiegel gehangen hat) und fühlt sich geschützt. Wie oft diese Maske schon herhalten musste? Wir wissen es nicht. Aber mit jedem Mal Tragen, Absetzen und am Innenspiegel verwahren, steigt das Kontaminationsrisiko. Noch schlimmer, die Maske ruht in der Jackentasche, womöglich noch in einer Plastiktüte. Man züchtet sich so einen kleinen Zoo von Erregern, die man normalerweise auf dem Gesicht und im Nasen-Rachenraum mit sich herumträgt. Dort hat man sich mit ihnen arrangiert – was aber, wenn man die konzentriert durch die Dauer-Maske einatmet? Nun, Fachleute warnen vor den Gesundheitsgefahren.

Fazit: keine Evidenz für die Wirksamkeit von Masken zur Infektionsprävention und keine, aber wirklich keine Notwendigkeit, irgendwo die Leute mit FFP-2-Masken zu quälen, so gut gemeint das auch sein mag. Wie so oft: gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht!

Man könnte die seinerzeit so beliebte „Fragen Sie Radio-Eriwan“-Serie fortsetzen:

Frage an Radio Eriwan: Sind Masken nützlich?

Antwort: Im Prinzip nein. Jedoch vor einem schützen sie ganz sicher: vor einem Bussgeld bei Verstoss gegen die Maskenverordnung.

Geimpft oder nicht geimpft

wäre frei nach Shakespeare die Frage.

Im Moment dreschen alle auf die „unsolidarischen“ und unverantwortlich handelnden „Impfgegner“ oder „Impfverweigerer“ ein. Konsens ist, dass jetzt eine „Pandemie der Ungeimpften“ drohe.

Erste Stimmen werden laut, man möge sich endlich impfen lassen, damit „die Massnahmen“ beendet werden könnten und alle wieder ihr normales Leben zurückbekommen.

Tja, schön wär’s.

Und es gibt schon Verschwörungstheorien, die die Einrichtung von Lagern für Ungeimpfte nach den Bundestagswahlen vorhersehen.

Es ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft eine dumme Idee, nur noch Ungeimpfte zu testen und aus den daraus gewonnenen Zahlen zu konstruieren, dass nur die Ungeimpften die Pandemie treiben, weil ja – Überraschung! – mehr Ungeimpfte als Geimpfte positiv getestet werden.

Es ist nicht Malen nach Zahlen, sondern schlicht Mogeln, wenn man die Grundgesamtheit einer Stichprobe drastisch ändert, um dann für alle einen Schluss aus den nun gewonnenen Zahlen zu ziehen.

Was bleibt denn – nach derzeitigem Stand – übrig von den Vorteilen einer Impfung?

Idealerweise erzeugt man damit nicht nur Immunität gegenüber der Erkrankung, sondern sogar eine „sterile Immunität“, das heisst, der Geimpfte wird nicht erkranken und er wird auch nicht den Infektionserreger weitergeben.

Das hat sich inzwischen für die COVID-Impfung als zu hoch gegriffene Erwartung herausgestellt. Man kann trotz Impfung krank werden, man kann trotz Impfung den Erreger weitergeben. Wahrscheinlich hat man leichtere Verläufe bei Geimpften zu erwarten, so dass diese – mangels ernster Symptome – gar nicht mitkriegen, was sie da in die Welt hinaustragen und somit zu den „Superspreadern“ werden, die sie Ungeimpften zu sein unterstellen.

Einzig die Hoffnung auf einen milderen Verlauf der Krankheit bliebe noch übrig von den Versprechen, die man den Impfwilligen gemacht hat.

Gesellschaftlich gesehen gibt es also keine „Solidarität“, wenn ich mich impfen liesse, sondern einzig mein individuelles Bestreben, diese Krankheit mit einem milderen Verlauf zu überstehen.

Daher macht es keinerlei Sinn, die Gesellschaft in Gute und Schlechte, Solidarische und Unsolidarische, Geimpfte und Ungeimpfte zu spalten.

Individuelle Risikovorsorge ist nun mal nicht solidarisches Verhalten, sondern eine das Individuum allein betreffende Handlung.

Die Risikoabwägung obliegt also jedem Einzelnen, ob er sich mit einem nur kurz getesteten, experimentellen Impfstoff mit „Notfallzulassung“ impfen lassen möchte, oder nicht. Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung obliegt jedem Einzelnen und sollte daher respektiert werden, wie immer auch sie ausfällt.

Und keinesfalls jemandem unter gesellschaftlichem Druck abgepresst werden – dafür sind die Risiken schwerer Impfnebenwirkungen nicht nur zahlenmässig zu gewichtig.

So lügt man mit Statistik

heisst das Buch von Prof. Walter Krämer.

Das habe ich mit Genuss gelesen, denn immer wieder erkannte ich Tricks und „Ungenauigkeiten“ aus meinem alltäglichen Leben wieder.

Zum Beispiel geschickt manipulierte Studien, deren Ergebnisse dann dem konträr waren, was eigentlich hätte herauskommen müssen, wenn man „die Zahlen“ genauer betrachtet hätte.

Aber da viele Ärzte ja kaum die Zeit haben, die fettgedruckten Zusammenfassungen zu lesen, die jeder Studie vorangestellt werden, ist es kaum ein Wunder, dass wir immer wieder auf solche Tricks und Manipulationen hereinfallen.

Besonder schön ist dieses Beispiel:

In der Welt vom 20. August 2021 lese ich, dass der Anstieg der „Inzidenzen“ im Wesentlichen bei den Ungeimpften stattfindet. Um den Faktor 12 höher, als bei Geimpften, berichtet man aus Wien.

Ui. Wenn das jetzt kein Argument ist, sich verdammt noch mal endlich impfen zu lassen!

Moment mal. Finde den Fehler!

Ist es nicht so, dass fast überall nur noch Ungeimpfte flächendeckend getestet werden müssen? Die Geimpften sind doch fast überall bis auf wenige Ausnahmegelegenheiten aussen vor!

Na, dann ist das Wunder doch gar keines, sondern ich habe durch Veränderung der Stichprobengruppe die Statistik grob verfälscht!

Schon traurig, dass sowas keinem auffällt! Wo bitte ist die journalistische Sorgfalt abgeblieben?

Die Impf-Erpressung

Jeden Tag aufs Neue: Forderungen nach „Normalität“ im Alltag Geimpfter.

Meist wird die Impfung mit einem in aller Eile entwickelten, notfallzugelassenen, experimentellen Impfstoff als alternativlos dargestellt. Und jeder, der davor zurückschreckt, am grossen Experiment teilzunehmen, wird mehr oder weniger als egoistisch und rücksichtslos dargestellt.

Und das häufig von Leuten, die sich konsequent weigern, genmanipulierten Mais auch nur auf einem Acker in ihrer Nähe ausbringen zu lassen, geschweige denn, so etwas auch noch zu essen.

Ich glaube, die meisten der Befürworter haben gar nicht verstanden, was das für ein Impfstoff ist, mit dem sie sich und die Welt zu retten versuchen.

Da werden nämlich mittels in den Körper eingebrachter mRNA die körpereigenen Zellen angestiftet, ein für das Virus typisches Eiweiss, das sogenannte „Spike-Protein“ herzustellen, damit sich unser Immunsystem daran ertüchtigen kann. Inzwischen gibt es durchaus Stimmen, die die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Impfung kritisch sehen. Man darf gespannt sein, wie die wissenschaftliche Diskussion ausgeht. Mit Sicherheit ist es noch zu früh, vorbehaltlos so eine „Impfung“ allen zu empfehlen. Solange wir im experimentellen Stadium sind und der Impfstoff nur eine Notfallzulassung hat, bedarf es der gründlichen Risiko/Nutzenabwägung für jeden Einzelnen. Es ist auf jeden Fall zu früh, Gesunde damit zu erpressen, dass die Gewährung ihrer grundgesetzlich garantierten Rechte vom Nachweis dieser Impfung abhänge.

Ganz besonders grotesk wird es derzeit, wenn Ärztevertreter den Mund auftun.

Sei es Herr Montgomery, der als Weltärztebundpräsident seine gewichtige Meinung öffentlich macht (der ist als Radiologe ja schon mal überqualifiziert, über Infektionskrankheiten zu reden), sei es der Chef der kassenärztlichen Bundesvereinigung, Herr Gassen, der das Ende aller Massnahmen für Geimpfte fordert. Und damit natürlich den Nichtgeimpften den Ball ins Feld spielt. Ist doch einfach, lasst euch gefälligst impfen, dann habt ihr auch eure Freiheiten wieder.

Freiheiten sind nur dann Freiheiten, wenn niemand ohne gewichtigen Grund Hand anlegen kann. Darum wurden sie ja im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland schriftlich niedergelegt. Aber welcher unserer Politiker kann von sich behaupten, er habe das Grundgesetz gelesen und auch verstanden?

Dieser gewichtige Grund fehlt allerdings: ohne den PCR-Test hätten wir gar nicht gemerkt, dass wir eine Pandemie haben, sagte unjüngst der Chef des österreichischen Widerparts des deutschen Robert-Koch-Instituts, der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit), Herr Universitätsprofessor Allersberger. Der als Lohn für seine Kühnheit früher in Pension geschickt wurde…

Das ist in der Tat etwas wenig für eine „epidemische Lage nationaler Tragweite“ – Ergebnisse eines Tests herzunehmen, der auf seiner Verpackung die Botschaft „not for diagnostic use“ trägt und Gesunde nicht von Kranken unterscheiden kann, sondern – je nach cT-Wert – mehr oder weniger positive Resultate zu Tage fördert, die dann bei unseren Politikern gleichgesetzt werden mit Erkrankten, also „Inzidenzen“ und die werden dann zur Grundlage aller „Massnahmen“.

Dabei fordert das Infektionsschutzgesetz das Vorhandensein Erkrankter, die die Infektion weitergeben können – das allerdings setzt voraus, dass man aus Diagnostik (Tests) eine Diagnose macht. Aber das ist ärztliche Tätigkeit und die kommt dabei eindeutig zu kurz!

Wie wir mal früher gelernt haben: wir behandeln keine Laborwerte oder Röntgenbilder!

In der Medizin, die ich mal gelernt habe, wurden die Erkrankten isoliert, um die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern. Was wir derzeit erleben, ist aber das Wegsperren der Gesunden. Und die müssen im Zweifel nachweisen, gesund zu sein – mit Schnelltests mit grotesken Fehlerraten.
Der kleinste gemeinsame Nenner aller „Massnahmen“  ist, dass sie alle zu zögerlich, zu spät und zu halbherzig umgesetzt werden und nicht evidenzbasiert sind. So dass auch nicht im Geringsten verwundern kann, dass für diese „Massnahmen“ eigentlich niemand statistisch sauber einen positiven Effekt auf das Infektionsgeschehen nachweisen kann.
Das ist so offenkundig, dass dieses Vorgehen mit Medizin nichts zu tun hat, dass sich um die „Massnahmen“ und die „Impfung“ schon eine Legion von Verschwörungstheorien rankt. Und täglich werden es mehr. Leider haben sich die zu Beginn der „Pandemie“ aufgestellten Verschwörungstheorien inzwischen als Teil der Wahrheit entpuppt. Was das Auftreten neuer Theorien beschleunigt.
So kursiert im Netz die These, der Impfstoff enthalte Graphen, damit dereinst – mit Ausbreitung des 5-G-Netzes – die so magnetisch beeinflussbar gemachten Menschen von Ferne kontrolliert und gesteuert werden können. Klingt verrückt? Nach allen bisherigen Erfahrungen kann ich nur sagen: Hoffen wir das Beste!

Zurück zu der immer lauter werdenden Forderung nach „Gewährung ihrer Freiheiten für Geimpfte“.

Es stellt sich langsam heraus, dass die „Impfung“ offenbar nicht davor schützt, sich zu infizieren und die Infektion an andere weiterzugeben. Und leider scheint sie auch nicht schwere Verläufe zu verhindern. Ja, fragt man sich jetzt, welchen Nutzen habe ich denn von so einer Impfung? Oder welchen Nutzen haben andere? Auf welcher Grundlage ruht denn die Forderung, für Geimpfte könne das Leben wieder zur Normalität zurückkehren?

Das zu erläutern, wird leider beim Erheben der Forderungen vergessen.

Impfen oder nicht?

Ist hier die Frage. Oder wie mein eigener Bruder neulich am Telefon forderte: „Alter, besorg‘ Dir endlich ’n Termin!“

Das halte ich für ziemlich unnötig.

Aus mehreren Gründen:

  1. habe ich vermutlich bereits eine Infektion mit dem „neuartigen“ Corona-Virus durchgemacht. Im Frühjahr 2020 verbrachte ich den letzten Arbeitstag meines Lebens mit fast 40° Fieber, das nach einem symptomfreien Morgen gegen Mittag einsetzte. Anschliessend war ich 4 Tage ziemlich schwer krank mit Symptomen, die mich an eine Grippe denken liessen. Die anschliessende Erholung verlief ziemlich schleppend und ich war noch Wochen danach nicht wieder richtig fit. Sprach eigentlich für eine schwere Influenza-Erkrankung. Als ich dann die Idee hatte, es könne COVID gewesen sein, habe ich mich um einen Test bemüht – vergeblich. „Waren Sie in China? Hatten Sie Kontakt zu einem, der aus China wiedergekommen ist und krank war? – Also, beim Chinesen Essen gehen reicht nicht, so viele Tests haben wir auch nicht!“ Das war’s dann. Aber eine Grippe zu einer Zeit, in der es angeblich keine Grippe gab – hmm. Wahrscheinlich doch COVID. Nun macht es nach meiner medizinischen Ausbildung keinen Sinn, jemanden zu impfen, der die Erkrankung bereits überwunden hat. Gut, ein Nachweis mittels Antikörpertiterbestimmung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich, denn die Antikörper werden nur während und kurz nach der Infektion gebildet. Man müsste jetzt schon meine T-Zellen befragen. Die geben aber keine Antwort, da wir ihnen keine solchen Fragen stellen können. Pech für mich! Wenn es heisst „Zutritt nur für GGG – geimpft, getestet oder genesen“, dann bleibe ich leider aussen vor. Denn ein – sehr fehleranfälliger – Test kommt für mich nicht in Frage. Ich habe keine Lust, nur weil ich mal ein Bier auf der Terrasse geniessen möchte, zur Strafe bei falsch positivem Test 14 Tage Quarantäne zu kassieren!
  2. kommt es mir komisch vor, dass das Zulassungsverfahren für die diversen Impfstoffe so hektisch abgekürzt wurde. Über Langzeitwirkungen und -nebenwirkungen der Impfung haben wir also keinerlei Beobachtungen machen können.
  3. Wurden die Hersteller der Impfstoffe eilfertig aus der Haftung für ihr Produkt entlassen. Das scheint mir angesichts der Abkürzungen im Zulassungsverfahren doch bedenklich.
  4. Kann mir niemand erklären, weshalb ich – nicht einer der Risikogruppen angehörend – Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen soll, die weitaus schlimmer als die eigentliche Erkrankung sein können. Nun gut, nichts ist ohne Risiko – aber (siehe 1.) warum soll ich das Risiko denn eingehen?
  5. Soweit bekannt ist, bewirkt die Impfung keinerlei sterile Immunität. Das heisst, ich kann mich trotz der Impfung anstecken, erkranken und (merke es ja wegen des – versprochen – milderen Verlaufs gar nicht) bin trotzdem in der unglücklichen Lage, andere mit dem Virus anzustecken. Da scheint doch die Kosten-Nutzen-Rechnung ein wenig verunglückt zu sein.
  6. Wie ich einem kürzlich auf „Tichys Einblick“ erschienenen Artikel entnehmen muss, sind selbst die Hersteller des Impfstoffes nicht geneigt, die Impfung zu empfehlen! siehe hier
  7. Und dann, als Krönung, ein Artikel in der Welt, der plötzlich erklären kann, warum die schlimmen Nebenwirkungen der Impfung bei allen Impfstoffen mehr oder weniger auf Thrombosen hinauslaufen! Zumindest eines bewirkt dieser Artikel: die relativ kurze Entwicklungszeit des Impfstoffes macht skeptisch. Abkürzungen führen in der Medizin häufig in gefährliche Situationen…

Wie zuvor aufgeführt, muss man sicher eine strenge Risikobewertung durchführen, die Nutzen und Risiko einer eventuellen Impfung gegeneinander abwägen lässt. Diese Rechnung geht möglicherweise in der Gruppe der am meisten vom Tod durch oder mit Corona (immer noch lassen wir dabei fünfe gerade sein, wenn es um diese Frage geht!) bedrohten anders aus, als bei Kindern, die nahezu symptomarm erkranken. In diesem Zusammenhang kann ich die Forderung des Deutschen Ärztetages, Kinder durchweg zu impfen, um im Herbst wieder einen normalen Schulbetrieb durchführen zu können, überhaupt nicht nachvollziehen.

Fazit: meine Antwort auf die Frage, wann ich mich endlich impfen lasse, ist je nach Verständnisfähigkeit des Fragenden kurz. Entweder: „ich bin in der Kontrollgruppe“ oder „wenn die Menschenversuche abgeschlossen sind“.