Jüngste politische Ereignisse bringen mich drauf: die deutsche Tugend der Ausrede lebt!
Aus den Prozessen gegen die NSDAP-Bonzen wissen wir noch, wie Standard-Ausreden in deutschen Landen so gehen.
Da ist No. 1: „Ich kann für nix, ich habe nur auf Befehl gehandelt!“
Und No. 2: „Wenn ich’s nicht getan hätte, hätte es ein anderer getan!“
Und viel gebraucht, aber spindeldürr daherkommend, die No. 3: „Wenn das der Führer gewusst hätte…“
Nun, jetzt wo ein Gericht die Herausgabe der Akten zum Beschluss, die Kernkraftwerke stillzulegen – mitten in einer Energiekrise und explodierender Preise – verordnet hat, kommt heraus, dass selbst die Experten in den Ministerien vor der Abschaltung gewarnt haben.
Deren Bedenken wurden aber von den ideologischen Hardlinern beiseitegefegt und das einstmals beschlossene Atom-Aus eisern durchgezogen. Fakten hin und Fakten her.
Und da ist sie wieder, die Standard-Ausrede No. 3 in neuem Gewand: „Wenn der Minister gewusst hätte…“
Denn eigentlich habe Herr Habeck gar nicht gewusst, was die Experten in seinem MInisterium so diskutierten.
Klingt doch ein bisschen dürftig, oder?
Entweder hat er’s nicht gewusst – dann ist die Frage, warum einer, der seinen Laden nicht im Griff hat, immer noch auf dem Chefsessel klebt.
Oder er hat es gewusst, aber bewusst ignoriert – dann ist die Frage, warum er noch immer am Chefsessel klebt.
Spätestens jetzt ist doch mal „Führung“ gefragt, Herr Bundeskanzler.
Wir erinnern uns noch gut an seinen Spruch „Wer bei mir Führung bestellt, bekommt sie“.
Hic Rhodos, hic salta!