Der Berg kreisst

und gebiert ein Mäuslein.

Möchte man nach Lektüre des „Evaluationsberichtes“ der Expertenkommission zur Evaluierung der Corona-Schutzmassnahmen sagen.

Auf Twitter herrschte grosse Aufregung und die Kommentare gingen von „Rücktritt Lauterbach und/oder Wieler“ bis hin zu: „die Massnahmen wirken doch!“ oder „ätsch ihr Schwurbler, Masken doch wirksam.

Nun, wie auch immer kann man in diesen seitenstarken Bericht eine Menge in diese oder jene Richtung hineininterpretieren.

Fakt ist jedoch, dass die dort gewählten Formulierungen sehr weichgespült wirken. Sehr häufig lesen wir dann etwa: „… um diesen Effekt zu beurteilen, fehlen valide Daten“ – was aber nicht daran hindert, theorethisierende Empfehlungen für die Zukunft zu geben.

In der Beurteilung der Maskenwirksamkeit findet sich der Satz: „Neben der allgemeinen und im Labor bestätigten Wirksamkeit von Masken ist nicht abschließend geklärt, wie groß der Schutzeffekt von Masken in der täglichen Praxis sind, denn randomisierte, klinische Studien zur Wirksamkeit von Masken fehlen.“ (S. 99)

Nun, da stützen sich die Autoren dann lieber auf vorliegende Laborstudien und Modellierungen. Gerade durch Modelle aber könnte man auch berechnen, dass durch die Massnahmen Millionen wenn nicht Milliarden Menschen weltweit vor dem frühen Ableben durch das Coronavirus bewahrt worden sind.

Wenn man keine eigenen Daten vorliegen hat, könnte man da nicht einfach zurücktreten und statt einzelner Bäume den ganzen Wald betrachten? Soll heissen, vergleichen wir doch mal die Höhe und Form der Infektionskurve von Ländern mit und ohne Maskenpflicht – und stellen fest, dass es offenbar keinerlei Unterschied macht, ob man so eine Gesichtswindel trägt oder nicht!

Weiteres Argument gegen die Maskenpflicht: im asiatischen Raum ist es Tradition, in der herbstlichen Grippewelle mit Masken herumzulaufen. Stoppt das etwa die Grippe? Mitnichten. Die rollt über Asien genauso hinweg wie dann später im Jahr über Europa.

Statt dessen kaprizieren sich unsere Experten bei der Beurteilung von FFP-2-Masken hinsichtlich ihres Vorteils gegenüber OP-Masken auf deren möglicherweise vorhandene Vorteile, die aber (mal wieder) durch das Fehlen valider Daten nicht feststellbar seien.

Dennoch versteigt man sich zu der Aussage:

„In Risikosettings empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhauhygiene e.V.(DGKH) je- doch, der FFP2-Maske den Vorrang vor der chirurgischen Maske zu geben“ [227]

Der Quellenhinweis dazu lautet dann allerdings: [227]: DGKH. FFP2-Maskenpflicht in Berlin gefährdet mehr als dass sie nützt; 2021.

Upps. Sowas ähnliches hatte seinerzeit schon Prof. Ines Kappstein in einer ausführlichen Arbeit, erschienen im Thieme-Verlag, festgestellt.

Offen bleibt allerdings die Frage, wieso man Staubschutzmasken (FFP2) untersucht, nicht aber die eigentlich den Träger vor Bakterien und Viren schützenden FFP3-Masken.

Und warum werden die berufsgenossenschaftlichen Sicherheitsvorschriften im Umgang mit FFP2-Masken mit keiner Silbe erwähnt? Die BG hat da konkrete Vorschriften: niemand darf mit FFP2-Maske arbeiten, der nicht vorher auf Tauglichkeit für diesen erheblich erhöhten Atemwiderstand ärztlich untersucht worden ist, die Tragezeit ist auf 75 Minuten beschränkt, danach muss zwingend eine Pause eingelegt werden. Für eine Bahnfahrt von Hannover nach München reicht das bei weitem nicht.

Immer wieder der Hinweis, dass Masken nur dann schützen, wenn sie richtig getragen werden. Dichter Sitz und vollständige Bedeckung von Mund und Nase seien Voraussetzung. Nun, wer seine Maskenerfahrung im alltäglichen Arbeitsleben gemacht hat, wie ich zum Beispiel, weiss sehr gut, dass auch dichtsitzende OP-Masken immer irgendwo ein Leck haben. OP-Masken sollen die Kontamination des OP-Gebietes oder des sterilen Instrumententisches mit Tröpfchen verhindern, die man beim Sprechen absondert. Brillenträger wissen, dass auch ein korrekt angeformter Nasenbügel die Maske nicht hundertprozentig abdichtet, weshalb die Brille immer beschlägt – es sei denn, man dichtet den oberen Rand der Maske mit einem Klebestreifen ab. Aber selbst dann entweicht an den Seiten Luft. Niest der Maskenträger – so kann man in speziellen Schlierenaufnahmen im Gegenlicht nachweisen – stösst er an den Seiten der Maske eine Wolke an Tröpfchen aus, die den Effekt der Maske völlig zunichte macht, vor allem wenn man sich höflicherweise seitwärts vom OP-Tisch wegdreht.

Also weder mit korrekt getragener OP-Maske noch FFP2-Maske verhindert man das Freisetzen von Aerosolen. Und ein Eigenschutz wäre erst mit der FFP3-Maske gegeben, deren Atemwiderstand jedoch so hoch ist, dass diese über ein Ausatemventil verfügen (womit der Fremdschutz entfällt).

Eine korrekte Verwendung von Masken wäre vor allem eines: teuer!

Nach 2 Stunden spätestens muss die OP-Maske gewechselt werden. Einmal abgesetzt, darf sie nicht wieder verwendet werden, sondern muss durch eine neue ersetzt werden. Können wir nur annähernd abschätzen, was das kostet und welchen Müllberg das hinterlässt, wenn die Bevölkerung nur in Innenräumen Masken trägt und diese korrekt verwendet?

Aber auf solche Details geht der Evaluationsbericht leider überhaupt nicht ein.

Impfen oder nicht?

Ist hier die Frage. Oder wie mein eigener Bruder neulich am Telefon forderte: „Alter, besorg‘ Dir endlich ’n Termin!“

Das halte ich für ziemlich unnötig.

Aus mehreren Gründen:

  1. habe ich vermutlich bereits eine Infektion mit dem „neuartigen“ Corona-Virus durchgemacht. Im Frühjahr 2020 verbrachte ich den letzten Arbeitstag meines Lebens mit fast 40° Fieber, das nach einem symptomfreien Morgen gegen Mittag einsetzte. Anschliessend war ich 4 Tage ziemlich schwer krank mit Symptomen, die mich an eine Grippe denken liessen. Die anschliessende Erholung verlief ziemlich schleppend und ich war noch Wochen danach nicht wieder richtig fit. Sprach eigentlich für eine schwere Influenza-Erkrankung. Als ich dann die Idee hatte, es könne COVID gewesen sein, habe ich mich um einen Test bemüht – vergeblich. „Waren Sie in China? Hatten Sie Kontakt zu einem, der aus China wiedergekommen ist und krank war? – Also, beim Chinesen Essen gehen reicht nicht, so viele Tests haben wir auch nicht!“ Das war’s dann. Aber eine Grippe zu einer Zeit, in der es angeblich keine Grippe gab – hmm. Wahrscheinlich doch COVID. Nun macht es nach meiner medizinischen Ausbildung keinen Sinn, jemanden zu impfen, der die Erkrankung bereits überwunden hat. Gut, ein Nachweis mittels Antikörpertiterbestimmung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich, denn die Antikörper werden nur während und kurz nach der Infektion gebildet. Man müsste jetzt schon meine T-Zellen befragen. Die geben aber keine Antwort, da wir ihnen keine solchen Fragen stellen können. Pech für mich! Wenn es heisst „Zutritt nur für GGG – geimpft, getestet oder genesen“, dann bleibe ich leider aussen vor. Denn ein – sehr fehleranfälliger – Test kommt für mich nicht in Frage. Ich habe keine Lust, nur weil ich mal ein Bier auf der Terrasse geniessen möchte, zur Strafe bei falsch positivem Test 14 Tage Quarantäne zu kassieren!
  2. kommt es mir komisch vor, dass das Zulassungsverfahren für die diversen Impfstoffe so hektisch abgekürzt wurde. Über Langzeitwirkungen und -nebenwirkungen der Impfung haben wir also keinerlei Beobachtungen machen können.
  3. Wurden die Hersteller der Impfstoffe eilfertig aus der Haftung für ihr Produkt entlassen. Das scheint mir angesichts der Abkürzungen im Zulassungsverfahren doch bedenklich.
  4. Kann mir niemand erklären, weshalb ich – nicht einer der Risikogruppen angehörend – Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen soll, die weitaus schlimmer als die eigentliche Erkrankung sein können. Nun gut, nichts ist ohne Risiko – aber (siehe 1.) warum soll ich das Risiko denn eingehen?
  5. Soweit bekannt ist, bewirkt die Impfung keinerlei sterile Immunität. Das heisst, ich kann mich trotz der Impfung anstecken, erkranken und (merke es ja wegen des – versprochen – milderen Verlaufs gar nicht) bin trotzdem in der unglücklichen Lage, andere mit dem Virus anzustecken. Da scheint doch die Kosten-Nutzen-Rechnung ein wenig verunglückt zu sein.
  6. Wie ich einem kürzlich auf „Tichys Einblick“ erschienenen Artikel entnehmen muss, sind selbst die Hersteller des Impfstoffes nicht geneigt, die Impfung zu empfehlen! siehe hier
  7. Und dann, als Krönung, ein Artikel in der Welt, der plötzlich erklären kann, warum die schlimmen Nebenwirkungen der Impfung bei allen Impfstoffen mehr oder weniger auf Thrombosen hinauslaufen! Zumindest eines bewirkt dieser Artikel: die relativ kurze Entwicklungszeit des Impfstoffes macht skeptisch. Abkürzungen führen in der Medizin häufig in gefährliche Situationen…

Wie zuvor aufgeführt, muss man sicher eine strenge Risikobewertung durchführen, die Nutzen und Risiko einer eventuellen Impfung gegeneinander abwägen lässt. Diese Rechnung geht möglicherweise in der Gruppe der am meisten vom Tod durch oder mit Corona (immer noch lassen wir dabei fünfe gerade sein, wenn es um diese Frage geht!) bedrohten anders aus, als bei Kindern, die nahezu symptomarm erkranken. In diesem Zusammenhang kann ich die Forderung des Deutschen Ärztetages, Kinder durchweg zu impfen, um im Herbst wieder einen normalen Schulbetrieb durchführen zu können, überhaupt nicht nachvollziehen.

Fazit: meine Antwort auf die Frage, wann ich mich endlich impfen lasse, ist je nach Verständnisfähigkeit des Fragenden kurz. Entweder: „ich bin in der Kontrollgruppe“ oder „wenn die Menschenversuche abgeschlossen sind“.