Als Jahrgang 1954 gehöre ich nicht nur bei den Golfern inzwischen zu den Senioren. Es gibt zwar den Spruch: „[…] alte Leute sind gefährlich. Sie haben keine Angst vor der Zukunft!“ (George Bernard Shaw), aber so schlimm ist es nicht, denn ich habe immer noch eine Zukunft, wenn auch nur eine kleine… (Sie merken: ich bin Optimist!)
Der hier ist auch nicht schlecht: „Je älter man wird, desto ähnlicher wird man sich selbst.“ (Maurice Chevalier). Und den kann ich bedenkenlos unterschreiben.
Man kann mich mit Fug und Recht als konservativ bezeichnen.
Das heisst aber nicht, dass ich mich nicht für Neues interessiere.
Allerdings muss das erst mal beweisen, dass es mindestens genau so gut ist, wenn nicht besser, als das Alte.
Ich habe etwas dagegen, dass wir jetzt alles leichtfertig einreissen, was frühere Generationen mühsam aufgebaut haben. Und das uns Wohlstand, Sicherheit und eine verlässliche, bezahlbare Energieversorgung beschert hat.
In diesem Zusammenhang hat sich leider eine starke Abneigung gegen jedwede zusammengesetzte Wörter mit „-wende“ entwickelt.
Beispiel: „Energiewende“. Der Verzicht auf eine stabile, bezahlbare Energieversorgung nur um, koste es was es wolle, das böse Treibhausgas CO₂ einzusparen, macht uns abhängig von Dritten, lässt die Preise explodieren und ruiniert den Wirschaftsstandort Deutschland. Eine Neu-Auflage des Morgenthau-Plans! Man sollte schon sehr nachdenklich werden, wenn man feststellen muss, dass unsere Nachbarn ringsum keineswegs dem „beispielhaften Vorgehen“ Deutschlands folgen – und unsere „Energiewende“ im Wesentlichen deswegen noch nicht zum Kollaps geführt hat, weil die Nachbarn gerne (und teuer!) aushelfen, wenn’s bei uns klemmt.
Zweites Beispiel: „Verkehrswende“. Der Verzicht auf individuelle Mobilität mag ja beispielsweise in den grossen Städten noch machbar sein – bei uns auf dem Lande wird so etwas dazu führen, dass das Land unbewohnbar wird. Und ganz deutlich gesagt: Nein, die CO₂-Bilanz der Elektromobilität ist bei unserer Art der Stromerzeugung nur für Kurzsichtige günstiger als die konventioneller Verbrennungsmotoren. Abgesehen davon, dass man geneigt ist, sich zu schämen, wenn man erfährt, dass viele der für ein e-Auto notwendigen Rohstoffe von fleißigen Kinderhänden in unermüdlicher Arbeit aus dem Boden gekratzt werden müssen.
Mehr Gelassenheit tut Not – und der unermüdliche Einsatz von Hirnschmalz, denn es gibt durchaus viel zu verbessern. Nicht alles ist gut, wie es ist oder gar früher war. Aber ein „ich will, dass ihr in Panik geratet“ hilft sicher nicht. Panik ist kein guter Ratgeber. Noch nie gewesen.
* * *
Seit 2020 bin ich „Privatier“, das heißt, ich kann mein bisheriges Arbeitsleben als Anästhesist aus der Ferne ansehen.
Oft werde ich gefragt: „Du machst doch noch so ein bisschen…“
Nö. Mache ich nicht. Als Anästhesist ist man Dienstleister. Das kann man mit Taxifahren vergleichen. Andere bestimmen, wann es losgeht und wohin, über das Tempo und die Fahrweise haben sie selbstverständlich genaue Vorstellungen. Stichwort: Wechselzeiten. Die sind wichtiger als die Qualität der Arbeit oder Zufriedenheit und Sicherheit des Patienten.
Und wenn mir dann noch ein Geschäftsführer erklären kann, die Qualität ärztlicher Arbeit interessiere ihn nicht, Hauptsache die Quantität stimme – dann ist doch wohl klar, dass man da nicht länger als unbedingt nötig mitmachen muss!
Aber trotzdem: Anästhesie ist ein schönes Fach: keine Arztbriefe, keine rektalen Untersuchungen!
***
Ich bin Golflehrling im 20. Ausbildungsjahr. 2019 ist es gelungen, mein Handicap so feinzutunen, dass ich auch auf ausländischen Plätzen, wo der Herr erst ab -28 Stammvorgabe als Golfer akzeptiert wird, spielen darf. Das ist noch weit vom „Meister“ entfernt, entspricht aber beinahe dem Gesellenstatus.
Jajaja, ich kenne schon alle blöden Witzchen zum Thema „Golf und/oder Sex“. Erzählen Sie mal einfach was Neues…..
- „Golf ist der größte Spaß, den man mit angezogener Hose haben kann“ (Lee Trevino, aufgegriffen durch Geiger in „Pfarrer Braun“)
- „Golf und Sex sind die einzigen Dinge, die so richtig Spaß machen, auch wenn man sie nicht besonders gut kann.“ (Jimmy Demaret)
Inzwischen bin ich Fan des Lochspiels. Da kann man sich gegenseitig Putts ab zwei Metern „schenken“ und auch mit einer 11 noch ein Loch gewinnen und Spaß haben. Kommt nur auf die Mitspieler und deren Form an….
Man kann – nach Aussage eines Profis, der’s wissen muss – pro Runde ungefähr drei Schläge erwarten, die vollkommen so sind, wie man sie haben möchte. Im Umkehrschluss kann ich jetzt meine Runde nach drei guten Schlägen beenden – da kommt ja nix mehr!