Geimpft oder nicht geimpft

wäre frei nach Shakespeare die Frage.

Im Moment dreschen alle auf die „unsolidarischen“ und unverantwortlich handelnden „Impfgegner“ oder „Impfverweigerer“ ein. Konsens ist, dass jetzt eine „Pandemie der Ungeimpften“ drohe.

Erste Stimmen werden laut, man möge sich endlich impfen lassen, damit „die Massnahmen“ beendet werden könnten und alle wieder ihr normales Leben zurückbekommen.

Tja, schön wär’s.

Und es gibt schon Verschwörungstheorien, die die Einrichtung von Lagern für Ungeimpfte nach den Bundestagswahlen vorhersehen.

Es ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft eine dumme Idee, nur noch Ungeimpfte zu testen und aus den daraus gewonnenen Zahlen zu konstruieren, dass nur die Ungeimpften die Pandemie treiben, weil ja – Überraschung! – mehr Ungeimpfte als Geimpfte positiv getestet werden.

Es ist nicht Malen nach Zahlen, sondern schlicht Mogeln, wenn man die Grundgesamtheit einer Stichprobe drastisch ändert, um dann für alle einen Schluss aus den nun gewonnenen Zahlen zu ziehen.

Was bleibt denn – nach derzeitigem Stand – übrig von den Vorteilen einer Impfung?

Idealerweise erzeugt man damit nicht nur Immunität gegenüber der Erkrankung, sondern sogar eine „sterile Immunität“, das heisst, der Geimpfte wird nicht erkranken und er wird auch nicht den Infektionserreger weitergeben.

Das hat sich inzwischen für die COVID-Impfung als zu hoch gegriffene Erwartung herausgestellt. Man kann trotz Impfung krank werden, man kann trotz Impfung den Erreger weitergeben. Wahrscheinlich hat man leichtere Verläufe bei Geimpften zu erwarten, so dass diese – mangels ernster Symptome – gar nicht mitkriegen, was sie da in die Welt hinaustragen und somit zu den „Superspreadern“ werden, die sie Ungeimpften zu sein unterstellen.

Einzig die Hoffnung auf einen milderen Verlauf der Krankheit bliebe noch übrig von den Versprechen, die man den Impfwilligen gemacht hat.

Gesellschaftlich gesehen gibt es also keine „Solidarität“, wenn ich mich impfen liesse, sondern einzig mein individuelles Bestreben, diese Krankheit mit einem milderen Verlauf zu überstehen.

Daher macht es keinerlei Sinn, die Gesellschaft in Gute und Schlechte, Solidarische und Unsolidarische, Geimpfte und Ungeimpfte zu spalten.

Individuelle Risikovorsorge ist nun mal nicht solidarisches Verhalten, sondern eine das Individuum allein betreffende Handlung.

Die Risikoabwägung obliegt also jedem Einzelnen, ob er sich mit einem nur kurz getesteten, experimentellen Impfstoff mit „Notfallzulassung“ impfen lassen möchte, oder nicht. Die Entscheidung für oder gegen eine Impfung obliegt jedem Einzelnen und sollte daher respektiert werden, wie immer auch sie ausfällt.

Und keinesfalls jemandem unter gesellschaftlichem Druck abgepresst werden – dafür sind die Risiken schwerer Impfnebenwirkungen nicht nur zahlenmässig zu gewichtig.