Strategisches Denken

wäre gefordert, um mit den Herausforderungen für unsere Zukunft erfolgreich umzugehen.

Da scheint sich aber der Fachkräftemangel speziell in der Politik wieder sehr unangenehm bemerkbar zu machen.

BTW: der Unterschied zwischen Strategie und Taktik ist nicht geläufig. Erklärungen unter den Links, die den Begriffen unterlegt sind.

Beispiel gefällig?

Die Energiewende. Langfristig wollen wir weg von den das böse CO2 ausstossenden Kraftwerken, die fossile Energieträger in Strom für uns alle verwandeln. Und wie wollen wir das konkret darstellen? Indem wir die sogenannten „erneuerbaren“ Energien bevorzugen. Nun weiss jeder, der in Physik aufgepasst hat, dass man Energie erzeugen, umwandeln, transportieren und dann verbrauchen kann. Dann ist sie weg. Nix mit „erneuerbar“.

Gemeint ist mit „erneuerbar“ vermutlich, dass man die von der Sonne auf unserem Planeten per Strahlung bereitgestellten Energien direkt (Solarpaneele) oder indirekt (Wind) nutzen möchte. Das klingt gut, auch wenn wir auf der Kostenseite eine kleine Explosion und nicht die versprochene „Kugel Eis im Monat“ erleben. Sonne und Wind schicken in der Tat keine Rechnung, aber alle anderen schon.

Nur: die so genutzte Sonnenenergie steht uns nicht gleichmässig und jederzeit zur Verfügung. Daher wären Speicher nötig, um die zu Unzeiten erzeugten Energien für Mangelsituationen vorhalten zu können. Und diese Speicher gibt es nicht. Wird es auch – nach heutigem Kenntnisstand – nie geben, denn sie sind zu teuer, viel zu teuer und es mangelt an den dazu benötigten Rohstoffen.

Ich wäre ja bereit, eine „Energiewende“ mitzumachen, wenn mir das dahinter stehende Konzept einleuchtete. Da es aber bislang versäumt wurde, mir selbiges zu erläutern, glaube ich gar, es gibt gar kein Konzept. Schon die Frage, ob der Klimawandel durch den Menschen beeinflussbar ist, wird nirgendwo ernsthaft untersucht. Alle wiederholen gebetsmühlenartig die Story vom bösen CO2 und sind sich einig, wir müssten „CO2-neutral“ werden und das fix, sonst gehe es uns an den Kragen. Zweifel daran sind angebracht, da CO2 in der Atmosphäre mengenmässig nur als Spurengas vorkommt und die Reflexion infraroter Strahlung wieder zurück zur Erde nur in einem sehr schmalen Frequenzband stattfindet – wäre doch mal interessant, ob man nicht nur im – lückenhaften – Modell den Einfluss von CO2 auf das Klima verifizieren könnte. Vielleicht jagen wir ja einen untauglichen Klimakiller?

Genauso verhält es sich mit der sogenannten „Verkehrswende“. Erst wurde das e-Auto forciert und mit allerlei Zuschüssen in den Markt gedrängt. Dann tönte es aus der Politik, man habe keinen Strommangel sondern einen Gasmangel. Nun wird plötzlich verlautbart, elektrische Energie könne zu manchen Zeiten knapp werden und dann müssten selbstverständlich die e-Auto-Besitzer auf’s Laden verzichten, um das Netz nicht zum Kollabieren zu bringen. Ahh ja!

Experten rechnen aus, dass man nicht alle Verbrenner mit e-Autos ersetzen könne, dazu fehle es bei weitem an den benötigten Rohstoffen. Und natürlich auch am elektrischen Strom für den Betrieb. Also e-Autos nur für Reiche und Schöne, die anderen gehen zu Fuss, fahren Rad oder benutzen – soweit vorhanden – die öffentlichen Verkehrsmittel?

Oder ein ganz anderes Beispiel: sollen wir Panzer an die Ukraine liefern oder nicht?

Die Politik ist in dieser Frage sehr gespalten. Und es wird heftig diskutiert. Wobei die Sicherheit, mit seiner Position recht zu haben, auf beiden Seiten unüberhörbar ist.

Erschreckend, wenn dann aus den Reihen der Fachleute (ehemalige hochrangige Militärs) plötzlich der Einwand kommt: bevor man über das Liefern von Panzern überhaupt nur nachdenken könne, müsse man doch erst mal strategische Ziele definieren. Wohin soll die Reise gehen?

Ach. Das hat bislang noch keinen der Diskutanten interessiert. Sollte es aber. Ich habe schliesslich Politiker nach Berlin gewählt, von denen ich erwarte, dass sie weiter denken als bis zum Ende der Motorhaube ihres Pkw. Zumindest weiter als ich mit meinen sehr eingeschränkten Informationsmöglichkeiten.

Wie es aussieht, werde ich auch hier wieder enttäuscht.

Ich habe es gründlich satt, von allen Seiten immer nur zu hören, was künftig nicht mehr geht, was verboten gehört und auf was ich verzichten muss. Ich würde sehr gerne ein schlüssiges Konzept erläutert bekommen, bei dem ich erkennen kann, dass man sich auch im Detail eine Vorstellung vom weiteren Weg gemacht hat! Ein dahingerotztes „alles ist ausgerechnet“ reicht mir bei weitem nicht. Ich möchte selbst nachrechnen können. Und überzeugt werden.

Digitales Deutschland

Sonntag Abend. Geistig bereite ich mich auf einen angenehmen Tagesausklang, also mit einem netten Filmchen und einem Glas Wein vor.

Da sehe ich, dass mich eine e-mail der Deutschen Bahn erreicht hat. Darin wird mir beschieden „Sehr geehrter Kunde, vielen Dank für den Kauf einer Fahrkarte…“ Und im Anhang sehe ich „meine“ Fahrkarte…

Hö? Ich? Ich hab nix gemacht!

Von Duisburg nach Osnabrück soll die Reise gehen, einfache Fahrt.

Und dann eine zweite e-mail, meine Abfahrt verzögere sich um 59 Minuten.

Und eine Dritte. Ein Gleiswechsel wird angekündigt.

Das ist ja toll. Wer ist denn bloss an meiner Stelle unterwegs? Wieso kriege ich diese mails? Hat man meinen account bei der Bahn gehackt?

Schnell mal da eingeloggt. Und das Passwort geändert. Und die 2-Faktor-Authentifizierung aktiviert. So. Uff.

Dann fällt auf: das ist nicht meine hinterlegte e-mail-Adresse. Und unter „meine Buchungen“ findet sich keine einzige. Isso, denn mit Beginn der Filtertütenpflicht an Bord hatte ich Bahnreisen gemieden und meine Bahncard gekündigt. Die Endziffern der belasteten Kreditkarte auf dem Fahrkartenbeleg stimmte auch nicht mit meiner hinterlegten Karte überein.

Eigentlich alles gut, man könnte sich entspannt zurücklehnen.

Was aber, wenn in den nächsten Tagen ein Brief kommt mit der Bitte, den Betrag zu überweisen, weil die beim Kauf benutzte Kreditkarte leider doch nicht funktioniert habe?

Also flink die Hotline angerufen und nach nur fünf Auswahlmenüs (wenn Sie dies wollen, drücken Sie die „1“) bin ich mit einem Menschen verbunden. Die Dame hört sich das alles geduldig an, nach ein paar Fragen zu meiner Identität schallt mir ein beruhigendes „Ich sehe in Ihrem account keine solche Buchung“ entgegen. Ich könne ja, um ganz sicher zu gehen, dass nicht nachträglich die ausbleibende Zahlung mir zugerechnet werde, den Sachverhalt noch mal kurz per mail an „fahrkartenservice@deutsche-bahn.de“ schildern.

Habe ich getan – doch damit begann das Elend erst richtig.

Als Reaktion auf meine mail kommt eine automatische Eingangsbestätigung. Am Tag darauf folgt eine ausführliche mail. Man bedaure sehr, dass ich Opfer eines Kreditkartenbetruges geworden sei und gibt ellenlange Anweisungen, wie ich meinen account absichern kann. Sehr schön, aber das hatte ich definitiv nicht geschrieben.

Ich frage also zurück, ob man meine mail überhaupt gelesen habe vor dem Antworten.

Einen weiteren Tag später trifft eine mail ein, die mich mit „Sehr geehrter Herr Oeynhausen“ als Strafe für meine Querulanz anredet. Ich schreibe zurück: „Sehr geehrter Herr Oeynhausen“ – mehr geht nicht!

Und werde postwendend mit einer weiteren mail glücklich gemacht: Man bedaure sehr, dass ich diese ganzen Fahrkarten- und Fahrtinfo-mails erhalten habe. Offensichtlich sei meine e-mail-Adresse sehr ähnlich wie die des eigentlichen Empfängers.

Na klar, wenn der doch undeutlich geschrieben hat…