Und bist Du nicht willig…

… so brauch‘ ich Gewalt.

Nach diesem Motto verfuhr unjüngst ein einst renommiertes Unternehmen, das einen allseits beliebten Passwortmanager vertrieben hat.

Die Rede ist von 1Password von Agile Web Solutions.

Bis zur Version 7 konnte man eine Lizenz käuflich erwerben und war damit in der Lage, Updates bis zum Versionswechsel einzuspielen.

Eines Tages erschien die Version 8 und brachte als größte Neuerung ein Abo-Modell mit sich. Kein Kauf mehr, sondern monatliche Abonnementzahlungen. Meine Anfrage, ob ich die Version 7 weiter als Kaufversion nutzen könne, wurde positiv beschieden. Selbstverständlich uneingeschränkt, schließlich habe ich diese ja gekauft, lautete die Antwort.

Nun, eines Tages erschien ein Update, das sozusagen als Trojanisches Pferd die Browser-Integration deaktivierte. Kein Ausfüllen von Anmeldedaten mehr durch das Browser-Add-On, sondern nur noch mühsames, zweifaches copy-and-paste.

Mein Protest führte zu der Antwort, ich könne doch selbstverständlich auf die Version 8 upgraden, da sei alles so, wie ich es kenne.

Nun, so ganz stimmt das nicht. Bislang konnte ich meinen Datentresor selbst hosten und über alle Geräte synchronisieren. Neu ist seit Version 8, daß man einen account bei Agile Web Solutions braucht, der den Tresor verwahrt und die Synchronisierung über deren Firmenserver läuft. Der steht? In den USA. Öh. Da war doch was?

Angeblich könne man dank starker Verschlüsselung garantiert nicht auf die Nutzerdaten zugreifen. Im Falle der Firma Agile Web Solutions glaube ich beinahe deren Beteuerungen, aber auf Daten, die auf Servern in den USA gespeichert sind, können bei nachgewiesenem Bedarf die diversen sogenannten „Dienste“ sicher zugreifen… It’s the law, stupid!

Finde ich jetzt nicht so prickelnd. Die Version 7 hatte es bis zum letzten Update problemlos getan. Mit dem letzten Update hatte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen.

Auch 1Password 7 auf iOS erhielt kürzlich offenbar ein solches finales Update. Seither funktioniert neben der Browser-Integration das Aktualisieren von Passwörtern nicht mehr richtig – im Tresor von 1Password aktualisierte Passwörter werden zwar synchronisiert, finden aber nicht mehr ins add-on für iOS, das diese auch für diverser Logins nutzbar macht. Also: komplett Schrott der ganze Zauber.

Also „Sie können Ihre gekaufte Version weiterhin uneingeschränkt nutzen“ sieht ganz sicher anders aus.

Erscheint das nur mir so, wie wenn die Mafia „einen Vorschlag macht, den man nicht ablehnen kann“?

Trau, schau wem!

Wo’s mit der natürlichen Intelligenz

nicht mehr klappt, sagen Spötter, versuchen wir’s mal mit der künstlichen.

Aber Spass beiseite, die KI oder AI wie man international sagt, ist allüberall auf dem Vormarsch, wird geradezu gehyped.

Ach wie bequem und easy ist es doch, seine Beiträge in verschiedenen Foren per AI erstellen zu lassen. Oder die AI hilft bei der Bildgestaltung. Oder man stellt Fragen – und bekommt doch tatsächlich Antworten.

Nur: wo bleibt der Spass, selbst etwas zu leisten?

Interessant auch, dass im Ausland die künstliche Intelligenz durchaus kritisch gesehen wird. Während in Schland auf den ersten 3 Plätzen der Gefahren, die die Menschheit bedrohen – natürlich – der Klimawandel, der Klimawandel und nochmal der Klimawandel stehen, ist im Ausland die AI auf Platz eins der Hitparade.

Wir denken dabei dann sofort an Filme wie „I Robot“ – aber so dramatisch wollen wir das doch nicht sehen. Bis zu dem Punkt, da die AI den Menschen als solchen als schädlich für die Umwelt und Bedrohung für die Existenz dieses Planeten einstuft und mit seiner Beseitigung beginnt, mag es noch eine Weile hin sein.

Viel gefährlicher ist aber dies:

Stellen Sie mal der KI eine Frage, beispielsweise wie wirksam das Pharmakon X sei.

Sie werden binnen Kurzem eine vollständige Antwort bekommen.

And that’s it.

Was daran ist schlecht? Nun, ganz einfach: Sie werden von den Quellen für diese Antwort nichts erfahren. Und damit, dass man Sie von den Quellen trennt, verlieren Sie auch die Möglichkeit, selbst zu recherchieren. Gute Studien von miserablen zu trennen und die Antwort auf Plausibilität zu überprüfen.

Damit verlieren Sie die Kontrolle!

Jedweder ideologisch gefärbte Mist kann Ihnen – unerkannt und unerkennbar – als Antwort serviert werden.

Gefährlich scheint mir aber der Siegeszug der KI in der Wirtschaft oder speziell in der Medizin.

Sämtliche Diagnostik erfährt einen erheblichen Gewinn an Schnelligkeit und Sicherheit durch den Einsatz der KI. Egal, ob der Radiologe sich unterstützen lässt oder ein profanes EKG ausgewertet wird, überall mischt neuerdings die KI mit.

Mir fällt dabei dann das Histörchen von den Heinzelmännchen ein.

„Ach wie war es doch vordem

in Köln am Rhein so gar bequem…“

Nein, nicht die Auslöschung der Menschheit ist das kardinale Problem, sondern die Tatsache, dass ein mehrstündiger Stromausfall Sie von den Segnungen der KI abschneidet und damit völlig hilflos macht.

Wehe dem Arzt, der sich daran gewöhnt hat, Diagnosen mit der KI als Gehhilfe zu erstellen…

Mit apple-watch entsperren

Nach einem Betriebssystemupdate kommt es häufig vor, dass dieses nette Feature seinen Dienst verweigert.

Im Netz kursieren allerlei mehr oder weniger hilfreiche Tipps, wie das zu beheben sei.

Mein iMac weigerte sich trotzdem hartnäckig, wunschgemäss die am Arm getragene apple-watch zum Entsperren zu nutzen.

Interessanterweise gab es keinerlei Fehlermeldung, wenn man in der Systemsteuerung das Häkchen bei „mit apple-watch entsperren“ gesetzt hat. Das Zahnrad rotierte kurz – dann schien alles plaketti. Beim nächsten Versuch zeigte der iMac kurz den Text „mit apple-watch entsperren“ – dann erschien wieder das Passwort-Eingabefeld.

Dann fiel mir ein, dass ich seinerzeit mal diese Unart zum Verschwinden gebracht habe, indem ich in meinem Heimnetzwerk die zugeteilte IP-Adresse der watch „renoviert“ habe.

Also die Netzwerk-Einstellungen meines Routers aufgerufen, dort eine andere freie IP-Adresse ausgewählt, gespeichert – et voilà, das Entsperren funktioniert wieder.

WordPress schon wieder

Ganze Legionen von Möchte-gern-Hackern versuchen derzeit, meine WordPress-Installation zu entern.

Was ihnen aber durch geeignete PlugIns erschwert wird, wie z. B. „Limit-Login-Attempts Reloaded“, das Brute-Force-Attacken erschwert, weil nach einer gewissen Anzahl von falschen Eingaben von Login und Passwort einfach eine Pause mit zunehmender Dauer verordnet wird.

Irritierend fand ich, dass nicht nur „admin“ oder „root“, sondern der Inhaber eines accounts  in abgewandelter Form als Login versucht wurde. Wie das? Woher die Informationen? Wo ist das Leck? Das war dann doch ziemlich aufregend!

Nun, WordPress selbst ist so freundlich, den Namen des Authors kund zu tun, wenn man nämlich „https://Ihre-Seite.de/?author=1“ benutzt statt nur die Webseite aufzurufen. WordPress gibt dann den Namen des ersten Authors in Form von „https://Ihre-Seite.de/blog/author/Author1/“ in der Adressleiste aus. Ups! Wehe, das ist zufällig auch der Login-Name des Administrators der Seite.

Ist dieser erste Author auch noch Inhaber der WordPress-Installation, hat man schon mal die Hälfte der Credentials.

Bei der Installation weist WordPress zwar darauf hin, dass „admin“ oder „root“ keine guten Namen für das Login des Inhabers und Administrators sind, aber dass man tunlichst einen weiteren Account zum Schreiben von Beiträgen anlegen und benutzen sollte, der weit ab vom eigentlichen Administrator liegt – nun, das kann man später in diversen Foren und Blogs erfahren. Aber einmal zu spät, ist das Malheur nicht wieder zu reparieren, wenn man die Installation nicht komplett von vorn beginnen möchte.

WatchOS 8.3 – Diktat nur in Englisch?

Manchmal ist es zum Haare raufen!

Da ist die neue AppleWatch 7 angekommen, funktioniert prima und hat einige Neuerungen, von denen ich wirklich begeistert bin.

Beispielsweise wird von der watch erkannt, wenn ich beim Training „Fahrrad outdoor offenes Ziel“ kein muskelbetriebenes, sondern ein e-Bike benutze und die Kalorienabrechnung entsprechend angepasst. Wow.

Nur eine Kleinigkeit hat mich ziemlich genervt.

Aufgefallen ist es erst neulich, als ich eine e-mail per Diktat beantworten wollte.

Obwohl die Sprache der Uhr auf „Deutsch“, die Tastatur auf „Deutsch“ eingestellt war, konnte ich nur auf Englisch diktieren. Deutsche Sprache wurde sofort und ohne Erbarmen in Englisch übersetzt. „Guten Tag“ wurde entweder zu „gutentag“ oder „hood tag“.

Ich habe eine Weile geduldig die Einstellungen sowohl auf dem iPhone überprüft und korrigiert, wie auch auf der watch selbst.

Keine Besserung.

Ach, die Uhr ist doch neu, dann mal den Apple Support kontaktieren.

Zunächst im Chat mit einer Mitarbeiterin, die sich geduldig, aber erfolglos mit meinem Problem herumschlug. Sie „eskalierte“ dann den Supportlevel und ein „Supervisor“ telefonierte mit mir.

Alle Möglichkeiten wurden erneut durchprobiert. Hmm. Nichts half wirklich weiter.

Er bat mich dann einen Screenshot des Diktatbildschirms hochzuladen. Dort war statt „Fertig“ „Done“ zu lesen und statt „Abbr.“ „cancel“ – was schon die Malaise andeutete. Die eingeblendete Tastatur war dann auch nicht „QWERTZ“, sondern „QUERTY“.

Er versprach, sich binnen einer Woche zu melden.

Trotzdem liess mich das nicht ruhen.

Im Internet findet man ja überall hilfreiche Nutzer, die z.T. in Youtube-Videos Hilfestellung geben.

Und dann bin ich auf die Lösung gestossen (worden).

Ein Video erklärte, wie man abwechselnd die deutsche und die englische Diktatfunktion nutzen kann.

Man stelle die Tastatur um.

O.K. – aber das hatte in den Einstellungen für mich nicht funktioniert.

Dann aber die Erleuchtung:

wenn man abwechselnd deutsch und englisch diktieren möchte, muss man die „Nachrichten-App“ öffnen, dort die entsprechende Tastatur auswählen und die passende Sprache steht zum Diktat bereit. Auch in mail und anderen Anwendungen.

Sofort ausprobiert: et voilà, alles gut. Selbst mail kommt jetzt mit „Guten Tag“ klar. Uff!

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: da gibt es systemweite Einstellungen für Tastatur und Sprache, die dann aber von einer einzigen App, nämlich „Nachrichten“ systemweit wieder ausgehebelt werden!

Passwortmanager

Jahrelang zufriedener Nutzer von 1Password, wollte ich angesichts des Umstiegs der Firma agilebits auf ein Abomodell doch mal schaun, was andere Unternehmen so anzubieten haben.

Es gibt hilfreiche Übersichten, Tests und Empfehlungen im Internet zuhauf, meist von renommierten Computerzeitschriften. Nach deren Hinweisen habe ich nacheinander einige ausprobiert.

Da wäre zunächst Bitwarden.

Macht zunächst einen sehr angenehmen Eindruck. Rasch ist das Konto erstellt, dann der Versuch, meine Daten aus 1Password dahin zu transferieren. Bitwarden bietet einen Assistenten an, der diverse Dateiformate einlesen kann. Bei mir scheiterte es zunächst an zwei Einträgen für Google-Accounts, die zu einer Fehlermeldung und Abbruch des Importvorganges führten. Erst, als ich in 1Password nicht mehr „alle exportieren“ sondern „ausgewählte exportieren“ angeklickt habe, die beiden Google-Account-Datensätze abgewählt habe, konnte Bitwarden mit den exportierten Daten was anfangen. Schön zu sehen, dass meine Struktur der 1Password-Daten in eine neue Ordnerstruktur bei Bitwarden übernommen wurde. Die beiden Google-Account-Anmeldungen waren händisch fix hinzugefügt und alles sah gut aus.

Mich störte ein wenig, dass meine Daten jetzt auf den diversen Geräten und zusätzlich auf einem Server in Santa Barbara, California, USA zu finden waren.

Bitwarden wirbt mit der Möglichkeit des „self-hosting“ – aber schon nach kurzer Lektüre der Anleitung habe ich entnervt aufgegeben. Zwar habe ich eine Nextcloud laufen, aber da bin ich nur auf einem gehosteten Server unterwegs und kann daher die vorgeschlagenen Installationen nicht vornehmen.

Jetzt interessierte mich dann doch, wie sicher ist denn die Datenspeicherung in den USA?

Die Suche nach „Bitwarden vertrauenswürdig“ ergab zunächst einige ermutigende Treffer. Ja, die Daten seien nach AES 256 verschlüsselt und sicher untergebracht. Dann aber stiess ich auf einen Blog-Eintrag, der mein Vertrauen derbe erschüttert hat: zur Verschlüsselung bediene sich das Programm einiger JavaScript-Erweiterungen. Uff! JavaScript und Sicherheit sind zwei gegensätzliche Pole auf diesem Planeten. Auch, wenn man jetzt die Integrität der Dritt-Anbieter JavaScript-Resourcen überprüft, macht mich das nicht glücklich.

Also Bitwarden mag zwar preislich und funktionell ganz nett sein – aber Sicherheitsbedenken habe ich dann doch neben einer Abneigung gegen Microsoft-Server-Grundlagen, weshalb ich meinen Account dort wieder gelöscht habe. Danke für’s Probierenlassen, es war nett – aber jetzt ist Schluss.

Danach habe ich Dashlane probiert.

Und schnell wieder verworfen, denn ein Import irgendwelcher Daten aus 1Password war nicht zu bewerkstelligen, selbst, wenn ich diese als .csv, also kommaseparierte Textdatei einzulesen versuchte.

Zu Preisen und Services kann man auf deren Webseite einige interessante Details erfahren. Bedienbarkeit und Sicherheit mögen zwar gewährleistet sein – aber das nicht funktionierende Übernehmen mehrere hundert existierender Datensätze haben dem Spass dann ein Ende bereitet. Das eingerichtete Konto war auch genauso schmerzlos wieder gelöscht, wie eröffnet.

Als letzten kommerziellen Anbieter habe ich NORDVPN, oder besser deren Passwortmanager NORDPASS ausprobiert.

Auch hier ist ein Konto schnell eingerichtet. Der Import von vorhandenen Daten? Siehe oben! Klappt nicht, was immer auch ich angestellt habe.

Überraschung! Als ich das Konto wieder löschen wollte, musste ich erfahren, dass das so einfach nicht geht. Selbst Schliessen oder Löschen? Nö. Man kontaktiere den Support!

Habe ich getan – aber statt meinem Begehren nach Löschung des accounts nachzukommen, werde ich seit Tagen mit e-mails bombardiert, die mir Hilfe beim Import angedeihen lassen wollen oder die Frage aufwerfen, ob ich mir bewusst bin, dass alle meine Daten futsch sind, wenn das Konto erst mal gelöscht ist. Mal sehen, wie lange das dauert, bis ich das Konto geschlossen vorfinde…

Last, but not least, wäre da noch die Open-Source-Anwendung KeePassXC.

Verschiedene Tester in den Computerzeitschriften waren voll des Lobes, wenn auch mit Einschränkungen. Es sei viel Handarbeit nötig. Und man müsse sich selbst um die Synchronisierung der Daten auf verschiedenen Geräten mühen.

Stimmt, der Import von vorhandenen Daten klappt nicht reibungslos. Immer da, wo „username“ und „password“ in den Datensätzen auftauchte, wurde brauchbar importiert. Das ist schön. Noch schöner: man kann direkt aus einem 1Password-Tresor importieren. Das dazugehörige Kennwort wird abgefragt – et voilà.

Aber Kreditkartendaten und „sichere Notizen“ liessen sehr zu wünschen übrig. Nichts dagegen, 11 Datensätze mit Bank- und Kreditkarten händisch aufzumöbeln – aber einfach Einsetzen lassen sich die in keine Webseite, da die Formularfelder dort nicht erkannt werden.

Dann der erste Wermutstropfen: Brave unter Ubuntu-Linux wollte mit keinem Plug-In in irgend einer Weise mit KeePassXC etwas zu tun haben. No way, das Ding war nicht zum Laufen zu bringen. Mit Firefox unter Linux keinerlei Probleme, aber Brave? Weder mit gutem Zureden noch Tricksen. Das Geheimnis: meine Linux-Installation von Brave war ein snap-Paket – dieses wird von der Erweiterung für KeePassXC nicht unterstützt. Half nur, die snap-Installation gegen eine „Original-Installation“ zu tauschen. Seither läuft’s auch brav mit Brave.

Die Synchronisation über verschiedene Geräte hinweg funktioniert, indem ich die Passwortdatei in einem Verzeichnis meiner Nextcloud-Installation unterbringe und allen Geräten den Pfad dahin als „öffne die Passwortdatei“ angebe. Und schwups, läuft.

Das Ende kam dann mit dem Usability-Test. Einsetzen von Username und Passwort in verschiedenen Webbrowsern. Und da gab es Freud (Einsetzen klappt problemlos) und Leid (keinerlei Einsetzen von irgendwas, obwohl das Plugin die entsprechenden Felder erkannt und markiert hat) dicht beieinander.

Nun ja, ich bin verwöhnt.

Und überlege, trotz aller grundsätzlichen Abneigung, das Abo bei 1Password abzuschliessen.

Ein ziemliches Loch

klafft in nahezu allen WordPress-Installationen.

Dass eine Vielzahl von Plug-Ins Sicherheitsrisiken mit sich bringen, hat wohl schon jeder gehört.

Aber auch sparsames Verwenden von Plug-Ins bedeutet nicht immer mehr Sicherheit.

Ein riesiges Loch, gross wie ein Scheunentor, bietet sich dar, wenn man im Webbrowser die Adresse der WordPress-Installation mal ein bisschen modifiziert.

Aus „https://www.xxxxxxxx.de/“ kann man dann, wenn man vermutet, eine mit WordPress erstellte Seite oder einen Blog vor sich zu haben, mal versuchen, die Adresse etwas zu erweitern: „https://www.xxxxxxxx.de/wp-json“ und – oh Wunder – die Seite füllt sich jetzt mit interessanten Angaben:

Ups! Das ist ja schon mal ’ne Menge an Hinweisen, wie man Mediendateien „abpflücken“ könnte. Mancher Hinweis kann das Hacken der Webseite schön erleichtern.

Wie kommt das?

Jedes Theme, das man installiert und dann aktiviert, kann sowas ermöglichen.

Wollen wir sowas?

Eher nicht!

Das kann man einfach haben:

Einfach im Verzeichnis des jeweiligen Themes mal nach einer Datei „function.php“ suchen.

Diese dann um einen Codeschnipsel ergänzen:

add_filter( 'rest_authentication_errors', function( $result ) {
if ( ! empty( $result ) ) {
return $result;
}
if ( ! is_user_logged_in() ) {
return new WP_Error( '401', 'not allowed.', array('status' =>
401) ); }
return $result;
});

und der erneute Aufruf ergibt dieses Ergebnis:

Deutschland digital

Wer seine Bankverbindung wechseln möchte, kann hierzulande aber was erleben!

Entweder, man nutzt den von vielen Banken angebotenen „Umzugsservice“ und vertraut darauf, dass das gut geht. Meistens funktioniert es. Nicht immer, aber immer öfter.

Nur bekommt man dann von vielen Lastschrifteinziehern unverhofft eine richtige Briefpost, woraufhin man ein SEPA-Lastschriftmandat ausstellen (Vordruck ausfüllen, Unterschrift nicht vergessen!) und ihnen per Snail-Mail zurücksenden darf.

Oder man sucht die betreffenden im Internet heim, um online zu erledigen, was nötig ist, damit sie weiterhin ans Geld kommen. Mein Geld wohlgemerkt.

Und da erlebt man erstaunliche Dinge.

Die einen stellen ganz kommod ein online-Formular zur Verfügung: im Benutzerkonto anmelden, Benutzerdatenverwaltung aufrufen, Formular am Rechner ausfüllen, auf „speichern“ klicken und erledigt ist alles. So einfach kann’s sein.

Häufig aber füllt man das Formular online aus, muss es dann doch ausdrucken und per Post und unterschrieben einsenden. Hmm.

Die Rentenversicherung bedient sich zur Zahlung des „Rentenservice der Deutschen Post“. Auch die haben Formulare, die man herniederladen, ausfüllen und ausdrucken kann. Nur leider ist deren PDF-Datei nicht mit Dingen wie „Vorschau“ am Mac kompatibel. Beim Ausfüllen rutschen die Zeichen so nach links an die Begrenzung der Kästchen heran, dass selbst ich grosse Mühe habe, herauszufinden, was ich da eigentlich mitteilen wollte. Also mal ein anderes PDF-Bearbeitungsprogramm ausprobiert – oh weh, jetzt haben die Kästchen keine Beschriftung mehr. Na, so geht’s also nicht. Dann online am Rechner ausgefüllt. Und dabei verschwinden immer wieder Zeichen. Die IBAN beispielsweise ist strukturiert einzutragen, immer mit Leerzeichen zwischen den Zeichengruppen. Und just die letzte Ziffer einer solchen Gruppe verschwindet. Zurück ins Feld, neu eingetragen. Weiter. Huch. Wieder weg! Nochmal zurück. Ah, jetzt ist sie da, die fehlende Ziffer. Weiter zur nächsten Gruppe – und misstrauisch zur letzten geschielt. Uff, das unsichtbare Zeichen bleibt jetzt sichtbar… Was für ein Erschrecken, als ich das Ding dann zum Abschluss ausdrucken will. Mein Drucker springt an und wirft Seite um Seite mit nur einer Zeile kryptischer Zeichen bedruck aus, bei Seite 20 reisst mein Geduldsfaden…

Zum Glück gibt es noch einen weiteren Drucker (schwarzweiss und fähig, Sonderformate wie Briefumschläge oder Rezepte ohne lange Bastelei zu bedrucken). Der wenigstens gibt das ausgefüllte Formular dann korrekt aus….

Am lächerlichsten ist meine Stadtverwaltung unterwegs. Auf deren Homepage steht das Versprechen, die Verwaltung werde jetzt digital und bürgerfreundlich. Steht da schon seit Jahren, ich glaube, seit Frau Kanzlerin, die deren Name nicht genannt werden darf, die Digitalisierung zur Chefsache erklärt hat.

Und wie sieht bürgerfreundlich aus? Man kann online einen Termin im „Bürgerbüro“ buchen.

Und digital?

Man kann auf einer speziellen Seite Formulare im PDF-Format herunterladen. Damit kann ich meinen Hund für die Teilnahme an der Hundesteuer anmelden. Oh, und ganz unten auch „Bankverbindung ändern“. Geht natürlich dann auch per Drucker und Snail-Mail an die chefsachen-digitalisierte Verwaltung zurück. Ja, da wundert es gar nicht, dass Deutschland auf der Weltrangliste der Digitalisierung immer mehr nach unten rutscht.

Inzwischen gibt es nur noch Wenige, die auf der Liste unter uns stehen. Gabun oder Ghana. Oder so.